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 E & BJ Capper Nagold 2009/10

 

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27. - 29.5.2009

Cap Sizun

Die bretonischen Küste entlang

Along the coast of Brittany

Je mehr wir uns der bretonischen Küste nähern, desto wohler fühlen wir uns. Für John ist es ein bisschen wie ein Nach-Hause-Kommen, ähneln diese Steilküsten doch sehr denjenigen aus seiner Kindheit und Jugend, die er in Wales verbrachte. Auch bei mir als tiefster Kontinentaleuropäerin hat es nicht vieler Überredungskünste benötigt, um diese Art Küsten zu meinen Lieblingslandschaften zu ernennen. Gerne darf es stürmisch sein, der Himmel auch mal grau - die Bretagne rund um das Cap Sizun am äußersten Ende des Departement Finistère tut uns an diesem Tag den Gefallen.

The closer we get to the coast of Brittany the better we feel. For me it is rather like coming home as these cliffs are very like those in Wales where I often spent holidays with my family earlier. Elli although a Continental European didnt need much persuading to recognize this sort of coast as her favourite. It doesnt matter (apart from taking photos) if it is rather stormy and the heavens are grey. Brittany around Cap Sizun at the far end of the Departement Finistère is in this mood today.

 

 

 

Über Farbmangel können wir uns trotzdem nicht beklagen. Seit man die Natur am Cap rigoros schützt und die Touristenströme in schmale Pfade lenkt, erholt sich die geschundene Natur und quillt schier über vor blühenden Ginster- und Heidebüschen.

There is plenty of colour to enjoy. The environment is protected rigourously around the Cap nowadays and tourists have to stay on the narrow paths, so nature recovers and responds with an overflow of blooming Gorse and Erica bushes.

 

 

 

Wir lassen es uns nicht nehmen, trotz des windigen und regnerischen Wetters eine kleine Wanderung um die Felsklippe Pointe du Van zu unternehmen.
Die noch berühmtere Pointe du Raz haben wir links liegen lassen. Wir standen vor Jahren bereits an ihrer wilden und stürmischen Spitze, umringt von zahllosen (anderen) Touristen, Wohnmobilen und Souvenirbuden. Die beiden Letzteren hat man inzwischen verbannt. Wohnmobile und Autos werden weit vor der Küste auf einen Parkplatz geleitet, wo man sofort um eine Gebühr von 10 Euro oder mehr bittet. Diese Summe beinhaltet auch eine Übernachtung, doch für einen kurzen Besuch ist das sehr teuer. Es gibt auch kein Hinweisschild, so dass man mit einem weniger manövrierfähigen Wohnmobil als dem unseren stecken geblieben wäre. Das hat uns abgeschreckt und zur Pointe du Van geführt, die für viele, auch für uns, die schönere Spitze von den beiden darstellt.
Auf den zahlreichen vorgelagerten Klippen und kleinen Inseln brüten zahlreiche Seevögel (Bild).

Despite wind and rain we go for a walk around the cliffs of Pointe du Van. This time we have decided not to visit the better known Pointe du Raz.
A few years ago we visited its wild and stormy point, beautiful, but surrounded by innumerable (other) tourists, mobile homes and souvenir shops. Both of the latter have now been banned from the point. Now mobile homes and cars are guided to a parking place some way from the coast with a parking fee of €10 for a mobile home, (it might even have been €15). That includes staying over night, but if you only want to have a look it is very expensive. There is no prior warning on the road so with a less manoeuvrable vehicle than ours you  would be stuck with it!
Irritated by that we drive to Pointe du Van instead, which for many people, including us, is a more attractive headland anyway.
On the numerous cliffs and small islands near the coast various seabirds are breeding (picture).

 

 

 

Dicht an uns vorbei schießen Seevögel, hier eine Mantelmöwe, die sich in der Brutzeit kein Herumlümmeln leisten können. Diese Vögel gehören zur größten Möwenart Europas mit einem Flügeldurchmesser von bis zu 170cm. Sie selbst brauchen ca. 400g Futter am Tag. Wenn es da noch Jungvögel zu versorgen gibt, ist höchster Einsatz geboten.

Seabirds sail past quite close - here a Great Black-backed Gull. In the breeding season they are kept busy on the lookout for food. They belong to the largest gull species in Europe with a wingspan of up to 170cm and need themselves ca. 400g of food a day, so with young birds as well they have plenty to do.

 

 

 

Der reizvolle Küstenpfad an der Pointe du Van eröffnet hinter jeder Wegbiegung freie Sicht auf weitere dramatische Klippen und Buchten.

On each turn the attractive coastal path around Point du Van gives further views of dramatic cliffs and bays.

 

 

 

Unter uns im Wasser tuckert ein kleines Boot. Konzentriert fährt der Fischer einen Markierungsball nach dem andern an und prüft den Inhalt der Hummerfallen, soweit wir sehen können ohne Erfolg. Nun wirft er eine leere Falle zurück ins Meer.

Below us in the water is a small boat. Concentratedly the fisherman goes from one marker ball to the next and checks his lobster traps. As far as we can see without success. Here he is lowering the trap back into the choppy sea.

 

 

 

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Zwischen den Wohnmobilen am schönen Stellplatz der Pointe du Van sucht eine Spatzenfamilie nach Krümeln. Die Jungen sind bereits flügge, betteln aber immer noch um Futter. Dieser Elternvogel scheint ein Büschel Halme oder Federn  im Schnabel zu haben, vielleicht bereits das Nistmaterial für das nächste Gelege - nichtsdestotrotz steckt er seinen Schnabel in den des Jungvogels. Der Kleine dürfte enttäuscht sein.

Between the mobile homes at the attractive parking place near Point du Van a sparrow family is looking for crumbs. The young birds are fledged already but still beg to be fed. The adult bird seems to have some hairs or feathers in its beak, but has nevertheless poked its beak inside the chicks beak. Not quite sure what is happening. If it is nesting material for the next brood the chick is probably disappointed.

 

 

 

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Wie dicke Finger ragen die Klippen ins wilde Meer. Links im Bild kann man im Hintergrund die Pointe du Raz mit den vorgelagerten Inseln entdecken.

The cliffs project out into the wild sea like fat fingers. In the background on the left is the Pointe du Raz headland with some small islands at the end of it.

 

 

 

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Eine durchnässte Wespe klammert sich im starken Wind an die Blüte einer Strand-Grasnelke.

A sleek wasp holds on tight to the flower of a Sea Pink in the strong wind.

 

 

 

Hinter Ginsterwiesen und der kleinen Kapelle St. They liegen im Meer die scharfen Klippen der Pointe du Raz mit ihren  vorgelagerten Leuchttürmen, die nicht mehr in Betrieb sind (nur der küstennahe, La Vieille, die alte Dame, ist hinter dem Glockenturm zu sehen).

The steep cliffs of Pointe du Raz can be seen in the distance beyond the colourful fields of Gorse and the small chapel of St.They . Off Pointe du Raz there are lighthouses which are no longer in operation. The one nearest to the coast, La Vieille, (the Old Lady) is just behind the church bell-tower.

 

 

 

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Etwas weiter die Küste entlang, aber noch immer am Cap Sizun, befindet sich bei Goulien ein Vogelreservat, das wir am nächsten Tag - diesmal bei strahlendem Sonnenschein - besichtigen. Das Meer präsentiert sich nicht mehr grau, sondern in starken Türkis- und Blautönen.

At Goulien, a, little further along the coast but still on the Cap Sizun promontory, there is a bird reserve . We visit it on the next day in now beautiful sunshine. The sea presents itself in strong shades of turquoise and blue instead of yesterdays grey.

 

 

 

Obwohl die Reservatsverwaltung zur besseren Vogelbeobachtung auf den unsicheren Felsen einige Holzpodeste errichten ließ, sind die Vögel an diesen steil abfallenden Felswänden nicht leicht zu entdecken, besonders bei Gegenlicht.

The management of the reserve have built a wooden platform for safer viewing on the otherwise unsafe rocks but it takes a little while to discover the birds on the steep cliffs looking towards the strong sunlight.

 

 

 

Schließlich erblicken wir auf kleinen Felsvorsprüngen eine Kormorankolonie (präziser: Krähenscharben). Die Jungvögel (Mitte) sind etwas heller gefärbt. Ausgiebig putzen oder fetten die Elternvögel ihr vom Tauchgang nasses Gefieder ein.

Then we notice the colony of European Shags (cormorant family) on small rocky ledges. The young birds in the middle have rather lighter-coloured feathers. The parents spend a lot of time grooming their wet feathers after their trips diving for food.

 

 

 

Wir verbringen einige Zeit damit, das Kraftspiel zwischen See und Fels um eine kleine Insel herum zu beobachten.

We spend some time watching the interplay of sea and rocks around a small offshore island.

 

 

 

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Der Blick vom Goulien-Reservat Richtung Norden.
Als feine Linie am Horizont kann man einen Zipfel der nächsten Halbinsel ausmachen, die Pointe de Penhir, ein ebenfalls berühmtes Küstengebiet. Das Meerwasser um die rötlichen Felsen sieht aus, als rühre ein Maler mit weißer Farbe in einem riesigen blau-grünen Topf.

The view north from the Goulien Reserve.
The end of the next larger peninsular, the Pointe de Penhir, can be seen on the horizon. It is another famous stretch of coast. The sea-water and the reddish rocks look as if a painter has been mixing white paint into a huge pot of blue-green colour.

 

 

 

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Wir tuckern gemächlich mit unserem Gefährt die Küstenstraße gen Norden entlang und ergreifen fast jede Möglichkeit, die sich uns bietet, um links Richtung Steilküste abzubiegen. Eine kleine, ausgeschilderte Straße führt uns zur Pointe de Kastel Koz, die einen großen Parkplatz ihr eigen nennt, auf dem wir dann auch mit zwei weiteren französischen Wohnmobilen übernachten. Noch am frühen Abend wandern wir durch blühende Wiesen zu den Klippen, die hier etwas niedriger sind, aber nicht weniger reizvoll.

We drive slowly along the coastal road towards the north and take every opportunity that is offered to turn left towards the steep coast. A small signed road leads us to the Point de Kastel Koz, which has a large parking area in which we and several French mobile home owners can later spend the night. In the early evening we wander through the flowering meadows to the cliffs, which are here not so high but still charming.

 

 

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Unzählige Schmetterlinge flattern über den üppig blühenden Küstenstreifen und lassen sich auf den Blüten nieder. Diese beiden hübschen Widderchen, auch Blutströpfchen genannt, haben sich ein blaues Sandglöckchen als Hochzeitsbett erkoren. Die Widderchen, eigentlich tagaktive Nachtfalter, sind für Freßfeinde ungenießbar, da sie Blausäure produzieren. Auf ihre Giftigkeit weisen sie mit ihren leuchtenden Warnfarben hin.

Large numbers of butterflies flutter around above the generously blooming coastal meadows and occasionally decide to land on the flowers. These two Burnet Moths have chosen a Jasione flower to celebrate their wedding on. They are unattractive prey for predators as they can produce Prussic Acid and draw attention to their poisonousness with vivid colours.

 

 

 

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So schön präsentiert sich die bretonische Küste im Frühling! Wie schläfrige Drachen liegen die Felsausläufer von Kastel Koz im blauen Meer (rechts im Bild). Bis zum Drachenkopf wollen wir jetzt wandern.

The coast of Brittany in springtime is very beautiful. The small Kastel Koz peninsular (right) stretches out into the sea like a sleepy dragon. We want to walk across to the end of it.

 

 

 

John hat den Kopf des Ungetüms erklommen, der aus der Nähe einen sehr respektablen, nicht einfach zu bezwingenden Felsen abgibt. Ich halte mich an dieser Stelle etwas zurück, natürlich nur, um diese Großtat zu dokumentieren.

When we get closer it is steeper than it appeared. I have climbed up to the dragons head but Elli stays back to document the brave deed with the camera.

 

 

 

An der Zufahrtsstraße entdecken wir mitten in einer Wiese dieses riesige hölzerne Skelett, das wie ein umgekippter Schiffsrumpf erscheint. Wenden wird man es nicht können, denn die seitlichen Balken sind in Beton eingegossen, es muss also anderen Zwecken dienen.

On leaving Kastel Koz we discover this construction on a meadow. It looks like a ship being built upside-down, (reminders of Noahs Ark?). However the beams are fixed into concrete at the sides so it wont be easily turned over - must be something else.

 

 

 

 

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Bei Lesconil stoßen wir auf einen ungewöhnlichen Dolmen, der aus mehreren gekippten Steinplatten besteht, die zusammen einen Gang bilden. Man nennt dies eine "allee couverte", eine bedeckte Steinreihe oder Galerie.
Die Dolmen bildeten zwischen 3500 und 2000 v.Chr. das religiöse, politischen und soziale Zentrum der damaligen Gesellschaft. Wahrscheinlich wurden die wichtigsten Personen darin begraben.

At Lesconil we discover an unusual dolmen built out of rows of stones tipped against each-other and thus forming a passage. It is called an "allee couverte" or Gallery Grave.
Between 3500 and 2000 BC the dolmens are thought to have been the religious, political and social centre of the communities of the time. Probably the most important people were buried in them.

 

 

 

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