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 E & BJ Capper Nagold 2009/10

 

23.- 24.5.2009

Das
Vézère-Tal

The Vézère valley

Prähistorie und Historie

Prehistory and history

Wenn wir glaubten, mit dem Besuch mittelalterlicher und römischer Stätten einen unvergleichlichen zeitlichen Rücksprung unternommen zu haben, so werden wir im Vézère-Tal eines Besseren belehrt. Hier geht es nochmals 30000 Jahre zurück, zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte, in die Altsteinzeit. Was man hier in und an den ausgewaschenen Steilufern der Vézère fand, genügte, um ein ganzes Tal zum  Unesco-Weltkulturerbe zu ernennen.

If we thought we had made a great leap back in time when we went from Mediaeval to Roman locations, that is nothing compared to the Vézère Valley. Here we go back another 30000 years to the beginnings of the modern human race, to the Old Stone Age or Palaeolithic period. What was found here in the eroded banks of the Vézère was enough to declare the whole valley as Unesco World Cultural Heritage.

Beginnen wir im Ort Les Eyzies, der selbsternannten "Welthauptstadt der Prähistorie" (Bild).
Nur wenige hundert Meter vom Standort der Aufnahme entfernt wurden 1868 beim Bau der Eisenbahn in einer verschütteten Höhle fünf Skelette entdeckt, die man nach ihrem Fundort Cro-Magnon-Menschen nannte. Sie sind direkte Vorfahren des heutigen Menschen und lebten hier in der Zeit um 35000 bis 10000 Jahre vor unserer Zeitrechnung.
Rechts am Bildrand erkennt man die Umrisse des 2004 wieder eröffneten, modernen Museums.

We start in the small town of Les Eyzies, which has adopted the title of the World Capital of Prehistory (picture).
During the construction of the railway in 1868, only a few hundred metres away from where the picture was taken, five skeletons were discovered in a blocked-up cave and were named Cro-Magnon man after the name of the location. They are direct ancestors of humans today and lived here in the period from 35000 to 10000 BC.
At the right-hand edge of the picture the outline of the modern museum can be seen. It was reopened in 2004.

 

 

 

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Das prähistorische Museum von Les Eyzies spricht Jung und Alt auf sehr unterhaltsame Weise an, auch wenn die Detailfülle insgesamt erschlagend ist. Neben Nachbildungen von Neandertalern, von denen man im Tal ebenfalls Funde machte, steht in einer Vitrine ein Cro-Magnon-Mensch mit einem von ihm entwickelten Wurfspeer (oben li). Daneben liegt die Nachbildung eines mumifizierten Wollnashorns (oben re), das der Cro-Magnon-Mensch neben Bisons, Auerochsen, Hirschen, Pferden und anderen Wildtieren erjagte.
Das wahrlich Fantastische am Vézère-Tal ist, dass man nicht nur alte Knochen, sondern auch wunderbare Zeugnisse des kulturellen und künstlerischen Schaffens dieser Menschen fand; insgesamt entdeckte man bis heute 147 prähistorische Fundorte und 23 Höhlen mit Felsmalereien oder Felsritzungen (Bilder unten).
Sehr plastisch wurden die Pferde, ein beliebtes Motiv des Cro-Magnon-Menschen, aus dem Fels herausgearbeitet.

Nach dem Felsendorf La Madeleine wenige Kilometer von Les Eyzies entfernt, in dem man bedeutende kulturelle Funde wie Kunstgegenstände und Waffen machte, benannte man das prähistorische Zeitalter La Magdalenien (ca.19000-12000 v.Chr.).

The Les Eyzies prehistoric museum has plenty to offer both young and old, although the quantity of information is - as usual - exhausting.
Alongside replicas of Neanderthal people, who were also the subject of finds in the valley, a Cro-Magnon man stands with his throwing spear in a showcase, (upper left). Not far away is the reproduction of a Wooly Rhinoceros, (upper right), which Cro-Magnon man hunted along with Bison, Aurochs, Deer, Horse and other wild animals.
What is really fantastic about the Vézère Valley is that not only were old bones found here, but also wonderful evidence of the cultural and artistic products of these people. At 147 locations prehistoric finds have been made, in 23 caves rock paintings and carvings, (see map below).
The horses, a favourite subject of the Cro-Magnon artists, have been beautifully sculpted in the rock,  (the two lower pictures above).

Not far from Les Eyzies is La Madelaine, a village in a rocky cliff, in which significant cultural finds of artistic objects and weapons were made. This gave the name to the prehistoric period Magdalenian, (ca. 19000-12000 BC).

 

 

 

Unten links mündet die Vézère in die Dordogne. Die Markierungspunkte neben dem Flußlauf der Vézère, die sich von dort nach oben rechts erstreckt, vermitteln einen Eindruck von der Anzahl der prähistorischen Stätten, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. In der Nähe von Les Eyzies befinden sich bedeutende Höhlen mit Malereien, weiter nordöstlich berühmte Felsdörfer und bei Montignac schließlich die berühmteste aller Höhlen, Lascaux, von der nur eine Nachbildung besucht werden kann (2).

The Vézère river flows into the Dordogne at lower left. The marker points on both sides of the river give an impression of the prehistoric sites open to the public. Near Les Eyzies there are significant caves with paintings, further north-east famous villages of rock-dwellings and near Montignac finally the most famous of all the caves, Lascaux, of which only a copy can be visited (#2).

 

 

 

Nach unserem Museumsbesuch sind wir neugierig geworden und wollen den Versuch starten, die berühmten Höhlen zu besichtigen, trotz all der Warnungen, dass eine wochenlange Vorbuchung vonnöten sei. Wir gehen zum zentralen Schalterhaus und erhalten Karten für die zwei bekannten Höhlen Les Combarelles und Font de Gaume - innerhalb weniger Stunden einzulösen. Mit wenigen anderen Interessenten warten wir in brütender Hitze auf die Ankunft der Höhlenführerin.

After the museum we are very motivated to visit some of the famous caves, despite all the warnings about needing to book a week in advance. We go to the main ticket office and get tickets for two of the famous caves, Les Combarelles and Font de Gaume, with only a few hours to wait. With a few other interested people we wait in hot weather for the guide for the Les Combarelles cave to arrive.

 

 

 

Im kleinen Informationshäuschen neben dem Höhleneingang stehen einige Abgussplatten von Felsritzungen, die wir zu sehen hoffen. Selbst bei diesen muss man sich bemühen, um die Figuren zu erkennen. Als die Führerin schließlich kommt und uns durch die meist recht schmale Höhle führt, hätten wir ohne ihre erklärenden Hinweise viele Einritzungen übersehen.

In the little information building near the cave entrance there are a few plaster casts of the carvings we are looking forward to seeing. Even here you have to look carefully to see the markings and, as the cave leads deep into the mountain, without the guides directions we would have overlooked many of the carvings.

 

 

 

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Ttatsächlich ziehen sich über eine Strecke von 500m unzählige Felszeichnungen bis ins tiefe Innere des Berges. Der Vater der prähistorischen Wissenschaft, Abbe Breuil, verbrachte über 700 Tage in Höhlen wie Les Combarelles, übertrug die Zeichnungen Strich für Strich auf Papierrollen (oben) und entdeckte in alldem einen Jäger- und Totemkult.

In fact there are over 500m of rock carvings on the rock passageway leading into the hill. Abbe Breuil,  the father of prehistoric science, spent over 700 days in the caves, including Les Combarelles, and copied the carvings mark for mark onto rolls of paper, (see above). He interpreted what he discovered as a hunting and totem cult.

 

 

 

Danach steht die noch berühmtere Höhle auf unserer Liste, die Höhle Font de Gaume, die letzte polychrome, vielfarbig bemalte Höhle Europas, die noch öffentlich besucht werden kann. Ihr Eingang verbirgt sich rechts hinter diesem markanten Felsen.

After that the cave Font de Gaume is on our list, which is even more famous. It is the last polychromatic, i.e. multiple colour, painted cave in Europe that can be visited by the public. Its entrance is to the right around this striking rock.

 

 

 

Schon der Eingang ist äußerst viel versprechend und wirkt fast selbst wie ein Gemälde. Wieder sitzen wir in brütender Hitze und warten auf die Gruppenführung. Als die engagierte Dame schließlich erscheint, werden wir zuerst aufgefordert, uns alle Rucksäcke auf den Bauch zu schnallen, um ja nicht versehentlich Wände damit zu beschädigen. Allerdings müssen wir wenig später sämtliche Taschen und Photoapparate hinter einem Stahlgitter beim linken Ausgang (Bild li) zurücklassen, das dann verschlossen wird. Die Spannung steigt beträchtlich.

The entrance is very promising, almost like a painting itself. Once again we wait in the heat for the guided tour. When the dedicated lady appears we are carefully warned about the irretrievable damage that can be done by touching the walls and have to put any rucksacks around in front of our stomachs to avoid contact. But a short time after that we have anyway to put all bags and cameras behind a steel door in the left-hand cave entrance (l) which is then locked. The suspense rises considerably.

 

 

 

Auf rutschfreien Gummimatten werden die Teilnehmer, deren Zahl auf 200 pro Tag begrenzt wird, in die Höhle geleitet.
Die Atmosphäre ist mystisch, da zum Schutz der Wandmalereien nur ab und zu kleine Bodenlämpchen den Weg erleuchten, bis die Führerin bei wichtigen Stellen eine Taschenlampe einschaltet. Der stellenweise schmale Gang weitet sich an mehreren Stellen zu hohen Hallen.

The participants are led on slip-free mats into the cave; the number of visitors is limited to 200 per day.
The atmosphere is mystical; to protect the wall-paintings there are only small lamps near floor level to light up the path. At important points the guide illuminates the paintings with a torch. Occasionally she inserts 3 words in English into the 500 in French for our benefit.

 

 

 

Die Wandmalereien sind nicht so gut erhalten wie die in Lascaux, da die Höhle nicht verschlossen war und Feuchtigkeit und andere Einflüsse eindringen konnten, ja in der frühen Altsteinzeit im vorderen Bereich sogar bewohnt war.
Trotzdem sind wir fasziniert von den zahlreichen, meist riesigen Malereien, die im Schein der Taschenlampe an uns vorüberzuziehen scheinen. Fünf gewaltige Bisons aus der Eiszeit bilden auf Augenhöhe eine Kette. Ihre Umrisse wurden in den Fels eingeritzt, dann mit schwarzer Farbe nachgezogen. Geschickt wussten die Künstler Ausbuchtungen der Felsen zur plastischen Darstellung zu nutzen. Beim Schein von Fettlampen wurden in verschiedenen Abstufungen rote und gelbe Eisenoxide als Tierkörper aufgesprüht. Über 80 Bisons, 40 Pferde und 20 Mammuts wurden auf diese Weise in der ca. 400m langen Höhle portraitiert.

The paintings are not as well preserved as in Lascaux, as the cave was not closed off so moisture and other external influences. In the early Old Stone Age the outer part was even inhabited.
But we are fascinated by the numerous, mostly huge paintings that seem to parade past us in the light of the torch. Five huge bison from the Ice Ages form a chain. Their outlines were scratched into the rock and then traced over with black colour. The artists cleverly used bulges and hollows in the rock to achieve effects of solidity. By the light of fat burning lamps various shades of red and yellow iron oxide were sprayed on to form the bodies of the animals. In the ca. 400m cave the portraits of over 80 bison, 40 horses and 20 mammoths were created in this way.

 

 

 

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Da man im Innern der Höhle nicht fotografieren darf, haben wir im Souvenirladen bei Font du Gaume den Postkartenständer geknipst, um ein kleine Vorstellung von den Malereien zu vermitteln. Über 200 polychrome Gemälde befinden sich in der Höhle Font de Gaume, entstanden sind sie um das Jahr 17000 v.Chr. Die untere Reihe zeigt Abbildungen von Les Combarelles (ein Rentier, unten li, und der Kopf einer Löwin, unten Mitte) und einen Fisch aus einer weiteren Höhle.

As photos are strictly not allowed in the cave we photographed a postcard stand at Font du Gaume to convey an impression of the paintings. In the Font du Gaume cave there are over 200 polychromatic paintings dating to around 17000 BC.  In the lower row are carvings from La Combarelles, (reindeer, l, head of a lioness, m) and a fish from another cave.

 

 

 

Die Besichtigung der Höhlen hat viel Zeit in Anspruch genommen, wir wollen aber trotzdem versuchen, die Nachbildung der weltberühmten Höhle von Lascaux zu besichtigen, die in der Nähe des Städtchens Montignac 1940 von Kindern entdeckt wurde.
Die äußerst lebhaften, farbigen Darstellungen von Wildtieren, die zwischen 17000 und 15000 v.Chr. erschaffen wurden, zogen so viele Touristen an, dass durch deren Atemluft Schäden an den Bildern entstanden. 1963 wurde die Höhle für die Allgemeinheit gesperrt, doch 1983 konnte man in Montignac eine sehr aufwändige und teure Höhlennachbildung eröffnen.
Wir stehen kurz vor 17.00 Uhr vor dem Ticketschalter (befindet sich seitlich des rechten Bildrands), doch Lascaux II wird für heute gerade geschlossen.

The visits to the caves took a lot of time, but we want to see if we can nevertheless visit the reproduction of the Lascaux cave discovered by children in 1940.
The very lively and colourful paintings of wild animals that were created between 17000 and 15000 BC attracted so many tourists that the pictures started to be damaged by their breath. In 1963 the cave was closed for the public, but in 1983 a very elaborate reconstruction of the cave was opened in Montignac - here a picture of the main street - and named Lascaux II.
Shortly before 17:00 we reach the ticket desk but Lascaux II is just being closed for today.

 

 

 

Was nun? Das Vézèretal hat unsere Erwartungen, die wir an die prähistorischen Fundorte gestellt hatten, stark übertroffen, da auch dem ungenügend vorbereiteten Tourist (wie wir) neben der Straße häufig ungewöhnliche Objekte ins Auge stechen.
Die obige Burg, Chateau de Losse, ist zwar weniger ungewöhnlich als schön und gut erhalten, doch erzählen sie und andere mittelalterliche Burgen im Tal von der Zeit, als sich die Cro-Magnon-Menschen längst zu Engländern oder Franzosen fortentwickelt hatten und im 100-jährigen Krieg bis aufs Blut bekriegten.

What do we do next? The Vézère Valley has more than fulfilled our expectations as a location of prehistoric discoveries. Even for relatively unprepared tourists like ourselves unusual objects can be found near the road.
The chateau above, Chateau de Losse, is not so much unusual as beautiful and in good condition. But like the other Mediaeval castles in the valley it relates to a later period where the Cro-Magnon people have long developed into English or French and are engaged in the bloody 100 Years War.

 

 

 

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Ungewöhnlich, da selten vorkommend und bedroht, ist diese Pflanze aus der Familie der Orchideen, eine Bienenragwurz, die vor einem Höhleneingang wächst. Diese Orchidee gehört zu der seltenen Gruppe der Selbstbestäuber. Die Blüte kringelt sich dabei nach innen, so dass die gelbe Pollenmasse mit der bräunlichen Narbe in Kontakt kommt (li). Der Vorgang ist energieverzehrend und schwächt anscheinend die Art.

Outside one of the caves we see this member of the Orchid family, a Bee Orchid. It is rare and a threatened species which belongs to an unusual group of plants that mostly pollinate themselves. The flower curls inwards so that the yellow pollen comes into contact with the brown part (l). The process costs the plant a lot of energy.

 

 

 

Im Vorbeifahren erblicken wir diesen auffälligen Felsen, Roc de Cazelle genannt. Seit prähistorischen Zeiten wird er ununterbrochen bewohnt. Im Mittelalter wurde er zu einer Festung ausgebaut und im 20.Jh. in ein Bauernhaus, d.h. eher eine Bauernhöhle, umgewandelt. Heute befindet sich in ihm ein Museum mit vielen szenischen Nachbildungen aus den unterschiedlichen Epochen.

Driving along the road we spot this unusual-looking rock, called Roc de Cazelle. It was continuously inhabited from prehistoric times. In the Middle Ages its defences were extended and in the 20th C it was made into a farmhouse. Nowadays it houses a museum portraying numerous scenes from the various epochs.

 

 

 

Auch diese riesige Wand entdecken wir im Vorbeifahren. Sie weckt unsere Neugierde und ist schließlich die Stelle, an die wir nach dem missglückten Lascaux II-Besuch zurückkehren. Tatsächlich wird auch sie abends geschlossen, jedoch später, so dass man uns noch eine halbe Stunde in die Felswand lässt.

We first see this huge wall when driving past on the road. We are curious about it and later it proves to be the place we come back to after our failed attempt to visit Lascaux II. The site closes in the evening as well, but late enough for us to be allowed in for half an hour to look at the rocky wall.

 

 

 

Die gewaltige Kalksteinwand ist ca 900m lang und 80m hoch. Sie war seit dem Jungpaläolithikum bis ins späte Mittelalter ununterbrochen bewohnt. Sie weist etwa 100 Felsüberhänge, sog. "Abris", auf, die sich über fünf lange Hochterrassen verteilen.
Ganz in der Nähe, beim Ort Le Moustier, wurden Knochenreste mehrerer Neandertaler gefunden. Den Zeitraum der Existenz der Neandertaler in Europa benannte man nach diesem Fundort Moustérien  (ca. 120000-40000 v.Chr). Etwa 10000 Jahre lang lebten Neandertaler und Cro-Magnon-Mensch gemeinsam auf der Erde.

The massive limestone outcrop is about 900m long and 80m high. It was continuously inhabited from the Late Stone Age through into the late Middle Ages. It has about 100 rocky overhangs, called Abris or shelters, which are spread out over 5 layers of terraces.
Close nearby at a location called Le Moustrier, bones of a Neanderthal were discovered. This gave the name Mousterian to the period that the Neanderthals were in Europe, (ca. 120000 - 40000 BC). For about 10000 years the Neanderthal and Cro-Magnon races co-inhabited the Earth.

 

 

 

Während die Frühmenschen nomadisch lebende Jäger und Sammler waren und deshalb öfters ihre Unterkunft wechselten (man nimmt an, dass sie die Eingänge und Überhänge der Abris nur mit Fellen und leichten Ästen abdichteten),  wurde der Mensch zu historischen Zeiten seßhaft und errichtete auf der Felswand, Roque Saint-Christophe genannt, eine ganze Stadt mit schließlich 1500 Bewohnern. Obige Nachbildung des mittelalterlichen Ortes zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der Stadt, die tatsächlich etwa dreißig Mal so lang war.
Die einziehbaren Leitern und  Stricke boten einen guten Schutz vor den Einfällen der Normannen und während des 100-jährigen Krieges.

Early peoples were nomadic hunters and gatherers and so had to change their living quarters periodically - it is assumed that the entrances and overhangs of the shelters were then covered over with furs and light branches. In historic times people settled here on this rocky wall, Roque Saint-Christophe, and built a whole town of up to 1500 inhabitants. The above model shows only a small part of the Mediaeval town. The whole town was 30 times as long.
Retractable ladders and ropes were a good defence from the attacks of the Normans and during the 100 Years War.

 

 

 

Um zu veranschaulich, wie die Häuser im Fels errichtet wurde, hat man einzelne Überhänge in der damals üblichen Holzständerbauweise verschlossen. Kragte der Überhang nicht weit genug heraus, formte man mit Balken ein Teildach. Man schlug Löcher in den Überhang und befestigte dort die Holzständer. Mehr als 12000 dieser Löcher befinden sich am Roque Saint-Christophe.

To show how the houses used to be built into the rock a section of an overhang has been closed with the sort of wooden frame construction previously used. If the overhang didnt overlap enough, then a partial roof was constructed with beams. Holes to fix the wooden posts were hammered into the rock and at Roque Saint-Christophe over 12000 of these holes have been identified.

 

 

 

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Im Mittelalter war in der Festung eine Garnison stationiert. Die Küche der Soldaten (Bild) lag unter einem tiefen natürlichen Überhang. In die Felswände wurden kleine Schränke geschlagen.

In the Middle Ages a garrison was stationed here. the soldiers kitchen (picture) was under a deep natural overhang. Small cupboards were hacked into the walls.

 

 

 

Ein in den Fels gehauener Geldschrank aus dem 12.Jh. Man kann klar die Stellen für den Einlegeboden und das Verschlusssystem erkennen.

Here a safe was carved into the wall in the 12th C. Places for a shelf and locking system can still be seen.

 

 

 

Von hier oben hat man eine exzellente Sicht auf den Fluß und das weite Vézèretal. Die große natürliche Terrasse, auf der ich stehe, ist 300m lang und somit der größte Freiluftabri Europas. Auf ihr befanden sich etwas dreißig Häuser. Die Rollwinde in Bildmitte wird seit der Antike zur Lastenbeförderung eingesetzt.

From up here there is a fine view down to the river and the Vézère valley. The large natural terrace that Elli is standing on is 300m long and is the largest open Abri or shelter of this kind in Europe. On it there used to be about 30 houses. Wooden hoists as in the centre of the picture were in use from antique times onwards to raise loads up to the platform.

 

 

 

Stellenweise hing die Stadt direkt über dem Fluss Vézère, teilweise wurde der Fels sogar von ihm unterspült (hinten). Im Schutz dieser Überhänge ankerten früher kleine Boote. Im Vordergrund erkennt man die Reste der Hafenbefestigung.

In places the town hung over the River Vézère and elsewhere, (at the back of the picture), the river hollowed out an overhang which also gave protection for small boats that used to anchor there. In the foreground are the remains of harbour buildings.

 

 

 

 

 

An einer anderen Stelle wurde ein sog. "Eichhörnchenkäfig" nachgebaut. Zwei junge Museumsangestellte demonstrieren seine Funktionsweise. Einer der Männer steigt in das Rad und beginnt zu laufen. Recht mühelos kann er dadurch das Fass nach oben ziehen. Mit diesen Rollenwinden konnte man das Siebenfache des eigenen Körpergewichts heben.

In another place there is a reproduction of a so-called squirrel cage. Two young museum employees are giving a demonstration of how it works. One of the men climbs into the wheel and starts walking. With little effort he can lift the barrel. With a hoist like a person can lift seven times their own weight.

 

 

 

Währen der französischen Religionskriege wurden die Felshäuser als Zufluchtsort von den protestantischen Hugenotten benutzt. Im Verlauf der Kriegshandlungen wurde die Stadt 1588 zerstört.

Wir kommen wieder in die Nähe des einzigen Eingangs zur Stadt und stoßen auf diese große Stiege mit 32 Stufen. Sie wurde aus einem einzigen Felsblock herausgearbeitet und führt zur fünften Terrasse hinauf, auf der sich die Verteidigungsanlage befand, die feindliche Schiffe auf der Vézère aufhalten sollte.
Heute hält ein Plastik-Neandertaler oben Wache.

During the French religious wars the rock houses were used as a refuge by Huguenots. The town was destroyed in 1588.

We come back towards the entrance to the town and pass this large flight of 32 steps. It was made out of a single rock and leads up to the fifth terrace level, where there defences to stop enemy ships using the Vézère.
Today a plastic Neanderthal is standing guard at the top.

 

 

 

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