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 E & BJ Capper Nagold 2013-15

 

3. - 4.10.2013

 

Archäologie bei

Archaeology near

Alghero

Römerbrücke, Nuraghe und Nekropole

Roman Bridge, Nuraghe and Necropolis

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Wir fahren weiter in Richtung Norden und nähern uns Alghero auf der SS 292. Von der Straße aus gibt es eine schöne Aussicht auf die Küste bei Alghero und zur dahinter liegenden Halbinsel, die zum Regionalpark Porto Conte gehört.

We continue towards the north and approach Alghero on the SS292. From the road there is a fine  view up the coast to Alghero and beyond in the distance to the peninsula, which is part of the Porto Conte Regional Park.

 

 

 

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Wir lassen Alghero, (Pop. ca. 44000), das sicherlich viel anzubieten hat, links liegen und fahren gleich zum großen und gut ausgestatteten Campingplatz Calik-Blu, der zwischen dem Meer und der Lagune Stagno di Calich auf der nordwestlichen Seite der Stadt liegt.

Nach einer weiteren stickigen Nacht entscheiden wir uns für einen archäologischen Besichtigungstag, bevor wir weiter in Richtung Heimat ziehen.

Die Tour fängt gleich an, denn vom Campinglatz aus blickt man direkt auf die Reste der Römerbrücke, die wohl als Teil einer Küstenstraße früher den Fluss Rio Barca auf seiner letzten Strecke von der Lagune ins Meer überbrückt hat.

We drive without stopping through Alghero (pop. ca.44000), which probably has much to offer, and go straight to the large and well-equipped campsite Calik-Blu, which is situated between the sea and the lagoon Stagno di Calich on the north-western side of the city.

After another stifling night we opt for an archaeological tour day before driving on homewards.

There is no delay in starting the tour, as the campsite looks out directly onto the remains of a Roman bridge. Probably as part of a coastal road the bridge crossed over the Rio Barca river on its last stretch leading from the lagoon into the sea.

 

 

 

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Von der moderne Brücke aus, die den Vorort Fertilia mit Alghero verbindet, blicken wir auf die alte Römerbrücke. Fertilia wurde in den 30er Jahren von der faschistischen Regierung nach Trockenlegung der Sumpfgebiete angelegt.


Auf dem Fußweg hinunter zur römische Brücke kommt uns der Gedanke, dass etwas Müllsammeln die Umgebung touristisch attraktiver machen würde. Die Brücke selbst kann kostenlos besucht werden und ist weitgehend müllfrei.

From the modern bridge that connects the suburb Fertilia with Alghero, we look down to the old Roman bridge. Fertilia was built in the 30s by the fascist government after the marshes here had been drained.

Walking down to to the Roman bridge we decide that some rubbish collection would make the area more attractive for tourists. The bridge itself can be visited free of charge and is largely free of garbage.

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Nur ca. 3 km westlich von Fertilia entfernt liegt die Nuraghenanlage Palmavera. (Zum Vergleich: die sehr beeindruckende, UNESCO-gelistete Anlage in Barumini.) Die Archäologen haben in Palmavera drei Hauptphasen der Bauten identifiziert, die die Periode vom 15. Jh. v.Chr. bis zum 7. Jh. v.Chr. überspannen. Die Anlage wurde dann durch Feuer zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.

Die antike Stadt umfasste mindestens 50 Hütten, die um die zentralen Türme gruppiert waren.

Only about 3 km west of Fertilia is the Nuraghe complex Palmavera. (For comparison see the very impressive, UNESCO listed site Barumini). Archaeologists have identified three main phases of construction in Palmavera which span the period from the 15th C BC until the 7th C BC.
The complex was then destroyed by fire and never rebuilt.

The ancient town comprised at least 50 huts which were grouped around the central towers.

 

 

 

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Von besonderem Interesse ist die Versammlungshütte, die auf das 12. - 10. Jh. v.Chr datiert wird. Sie hat einen Durchmesser von 12m und eine kreisrunde Sitzbank an der Mauer, unterbrochen durch eine rechteckige Zisterne (links im linken Bild).

In der Mitte des Kreises stand ein Turmmodell, das wohl als Kultobjekt bei den Versammlungen oder Riten in der Hütte diente. Hier im Freien steht wegen der Verwitterung des weichen Sandsteines nur ein Abguss des Modells. Rechts ist das Original eines solchen Modells im Museum bei Barumini Su Nuraxi zu sehen.

Of particular interest is the assembly hut (Hut of the Reunions) dated to between the 12th and 10th centuries BC. It has a diameter of 12m and a circular bench right around the wall which is interrupted by a rectangular cistern (on the left in the left picture).

 In the centre of the circle stood a tower model, which probably served as a cult object at the meetings or rites in the assembly hut. Here outdoors there is only a cast replica of the model due to weathering of the soft sandstone. On the right is the original of a similar model in the museum at Barumini Su Nuraxi.

 

 

 

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Die Versammlungshütte (links) liegt ganz in der Nähe der zwei miteinander verbundenen Türme (rechts).

Zu den ältesten Teilen der Anlage gehört der graue Kern des linken Turmes, der auf das 15. Jh. v.Chr. datiert wird. Im 12. -10. Jh. v.Chr. wurde diesen Kern mit rötlichem Sandstein ummantelt, wahrscheinlich um ihn zu stützen, und in dieser Phase kam auch der rechte Turm dazu.

The assembly hut (left) is close to the two connected towers (right).

The grey core of the left tower, dated to the 15th C BC, belongs to the oldest phase of the complex. In the 12th - 10th C BC this core was surrounded by a  reddish sandstone wall, probably to support it, and in this phase the right tower was added.

 

 

 

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Linkes Bild: Zwischen den massiv gebauten Türmen führt ein Durchgang zu einem kleinen Hof innerhalb der äußeren Mauer. Auf der linken Seite befindet sich der Eingang zum ursprünglichen Turm, der eine Höhe von 8m und einen Durchmesser von 10m hatte.

Im rechten Bild blickt man von weiter rechts auf den neueren Turm.

Left picture: Between the massively built  towers a narrow passage leads to a small courtyard within the outer wall. On the left is the entrance to the original tower, which had a height of 8m and a diameter of 10m.

In the right picture we see the newer tower viewed from further to the right side.

 

 

 

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Zur Abwechslung von den sonst in diesem Kapitel archäologielastigen Sehenswürdigkeiten zeigen wir hier ein ausgemustertes, sardisches und mit bunten Netzbündeln versehenenes Fischerboot, das in der Nähe der Straße  liegt.

To give a brief relief from the archaeological topics in this chapter here is an old Sardinian fishing boat with colourful bundles of fishing nets draped on it seen near the road.

 

 

 

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Nördlich von Alghero und ca. 9 km davon entfernt liegt die Nekropole Anghelu Ruju. In fast allen der knapp 40 gefundenen Grabanlagen wurden Artefakte der spätsteinzeitlichen Ozieri-Kultur gefunden, d.h. von ca. 3300 bis 2900 Jahre v.Chr.  Die meisten Gräber wurden während der darauffolgenden Kupfersteinzeit (aka  des Äneolithikums) von ca. 2900 - 1500 v.Chr wiederverwendet.

Für Besucher der Nekropole sind die Gräber im Allgemeinen gut und informativ ausgeschildert. Wir können alleine herumlaufen, was uns nur recht ist.

North of Alghero at a distance of about 9 km is the necropolis Anghelu Ruju. In almost all the 40 graves  artefacts of the Late Stone Age Ozieri culture were  found, i.e. they date to between 3300 and 2900 BC. Most of the tombs were reused during the subsequent Chalcolithic (aka Copper Age, Eneolithic, ca. 2900-1500 BC).

The necropolis has good informative signs for visitors and we are able to walk around by ourselves, which suits us well.

 

 

 

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Die unterirdisch gemeißelten Gräber werden Domus de Janus genannt, d.h. Feenhäuser.  In manchen Details ahmen die unterirdischen Gräber die Häuser der Lebenden nach.

Die zwei Eingänge im obigen Bild gehören beide zum  Grab 3, zu dem die unglaubliche Anzahl von 11 unterirdische Räumchen gehört. (Der Eingangsflur zählt mit, siehe Plan unten.)

Hier wurden nicht nur Funde aus der Ozierizeit, sondern auch aus der  Glockenbecherkultur (2300 - 1800 v.Chr.) gefunden.

The carved out underground graves are known as 'Domus de Janus' i.e. fairy houses. In some details the underground tombs imitate the houses of the living.

The two entrances in the picture above both belong to Grave 3 which has 11 chambers (counting the entrance corridor) - a surprisingly large number. See plan below.

Not only artefacts from the Ozieri culture were found here but also from the later Beaker culture(2300 - 1800 BC).

 

 

 

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In Grab C bemerkenswert sind die Stufen und auch die Totenbetten in den ersten zwei Kammern.

Significant in Grave C are the steps and also beds for the dead in the first two chambers.

 

 

 

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Bei Grab 28 (links) wurde uns auf der Beschilderung mitgeteilt, dass eingeritzte Stierhörner auf beiden Seiten des Einganges zu finden sind. Nach etwas Suchen haben wir sie entdeckt.

Versuchen Sie es vielleicht erst auf dem (am besten vergrößerten) linken Bild. (Allerdings haben Sie wahrscheinlich schon Hilfe vom rechten Bild erhalten!)

Diese Form der Stierhörner zeigt sich übrigens wieder in der Struktur des Eingangs zum Gigantengrab (siehe Rekonstruktionsbild im nächsten Kapitel).

In Grave 28 (left), we are informed by the sign that incised bull horns are to be found on both sides of the entrance. After some searching we find them.

Why not try it yourself by enlarging the left picture? (But youve probably already seen the help in the right picture!)

By the way, the shape of bull horns can also be seen in the front wall of the Giants Grave in the next chapter, (see the reconstruction picture).

 

 

 

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Bei Grab 20bis lesen wir brav das Schild am Eingang, damit wir die Besonderheiten suchen können. Die Stufe zur unteren Ebene ist deutlich, aber wir finden leider weder das angekündigte lange Horn, das oberhalb des Eingangs eingraviert sein soll, noch die Stierköpfe, die innen auf der rechten Säule angeblich eingraviert sind.

Allerdings erhalten wir, ohne es selbst  mit den Augen gesehen zu haben, durch Kombinieren der mit Blitz in den dunklen Eingang hinein aufgenommenen Bilder einen guten Eindruck vom inneren Hauptraum mit den Durchgängen zu den angrenzenden Räumen (Bild unten).

At Grave 20bis we try to find the things mentioned on the sign at the entrance. The steps to the lower level are clear, but unfortunately we find neither the longhorn, which should be engraved above the entrance, nor the bulls heads supposedly engraved on the right column inside.
However, without having even seen it with our eyes,  by combining flash pictures taken into the dark entrance we get a good impression of the inner main room with the openings to the adjacent chambers going off it, (see picture below).

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