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 E & BJ Capper Nagold 2007/08

 

 

4.- 5. 6. 2007

Nordwärts durchs

North through

 Fjordland
bis zum / to the
 Geirangerfjord

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Es wird Zeit, dass wir uns zügig nach Norden begeben. Wobei man "zügig" mit den landschaftlichen Verhältnissen in Beziehung setzen muss, und das bedeutet ein endloses Auf und Ab, ein unermüdliches Herumkurven, aber auch einen grandiosen Wechsel von fast mediterranen Zuständen an den Fjorden und beinahe arktischen auf den steilen Bergen. Dabei liegen oft nur einige hundert Höhenmeter zwischen Fjord und Fjell - und doch wähnt man sich in einer anderen Welt.

The time has come to travel more rapidly northwards. Rapid is relative. The landscape has numerous ups and downs and endless curves, but also a magnificent range of climates from almost Mediterranean near the fjords to almost arctic among the steep mountains. Although there are often only a few hundred metres between fjord and fjell, it seems like two different worlds.

Der Reiz dieses beständigen Wechsels kennzeichnet die hier beschriebene zweitägige Fahrstrecke, die von Bergen (über Voss) bis zum Geirangerfjord reicht. Über vierhundert Kilometer mussten wir dazu unter unsere sechs Räder nehmen und eine Fähre kommt dazu. Mehr sollte man sich nicht vornehmen. Auch wenn der Verkehr zu dieser Jahreszeit sehr gering ist, so sollte man viele Genießerpausen einplanen, besonders bei so schönem Wetter, wie wir es antrafen!(Bei Regen dann aus Erschöpfung).
Nach einer endlos scheinenden Kette von Tunnels, die uns auf der E16 aus Bergen herausführen, stehen wir schließlich bei Holdalen in einem noch winterlichen Hochtal und beobachten zwei LKW, die sich die steile Serpentinenstraße hinabbemühen (Bildmitte, oben). Wenn die unten sind, fahren wir hoch.

The charm of this continuous alternation is typical of the two-day drive from Bergen (via Voss) to the Geirangerfjord. It is over 400 km that we have to cover with our 6 wheels, plus a ferry crossing. Even though the traffic at this time of year is light, you must plan stops to enjoy the countryside, particularly if the weather is as good as we are experiencing.
The chain of tunnels on the E16 out of Bergen seems endless. Here we are near Holdalen in a high valley that still shows signs of winter and we enjoy a pause. We see the two large lorries (top of picture in the center) on their way down the serpentines and decide we can wait until they get down before we start up.

 

 

 

Bald hinter der Bergkuppe stoßen wir am Vikafjell auf diese traumhafte Winterlandschaft. Das Blau des sich enteisenden Sees steht dem des Himmels um nichts nach.

Not very much further beyond the crest of the hill at Vikafjell we reach this magical winter landscape. The water melting on the ice-covered lake has the same luminous blue as the sky.

 

 

 

Schließlich geht es wieder bergab. Wir nähern uns dem gewaltigen Sognefjord, dessen südliche und nördliche Seitenarme wir mit dem Naeroyfjord und dem Lustrafjord ja bereits vor Bergen kennen gelernt haben.
Am erstbesten Aussichtspunkt, noch weit über dem im Tal liegenden Ort Vik an einem Ausläufer des Sognefjords, hat sich eine kleine Gaststätte etabliert.

At last the road goes down again. We are approaching the mighty Sognefjord. We already made acquaintance with two of its side arms before visiting Bergen, the Naeroyfjord branching off to the south and the Lustrafjord to the north.
A small restaurant does its business with a superb view looking out over the town of Vik down in the valley to an arm of the Sognefjord beyond.

 

 

 

Als wir uns die Serpentinen hinabschlängeln, erblicken wir links der Straße unverhofft die schöne Stabkirche bei Hopperstad (siehe ausführlichere Beschreibung unter "Stabkirchen"). Wie ein bizarrer, aber wunderschöner Fremdkörper steht sie neben den ansonsten modernen Gebäuden, ein Wikingerschiff unter vollen Segeln.

We drive down the serpentine into the valley and suddenly notice away to the left of the road the fine 12th C Stave Church at Hopperstad (for more see the chapter Stave Churches). It stands up like a marvellous foreign object among the otherwise modern buildings, a Viking ship under full sail.

 

 

 

 

Dann sind wir unten am Sognefjord. Da wir genau in den Fjordarm hinein möchten, der am gegenüberliegenden Ufer aus der Mitte des Bildes herausführt, sind wir auf die Benutzung einer Fähre angewiesen.

Now we are down on the coast of the Sognefjord. As we want to travel into the arm of the fjord on the opposite shore (middle of picture), we need to take the ferry.

 

 

 

Am Fjordufer mache ich mit meinem Teleobjektiv diese skandinavische Meerjungfrau aus, die besser als Worte bezeugt, dass Norwegen in diesem Frühling von einer regelrechten Hitzewelle heimgesucht, oder besser beglückt wird.

On the shore Elli captures this Scandinavian mermaid with the telephoto lens. This shows better than words that Norway is enjoying a real heat-wave this spring. 

 

 

 

Der Himmel scheint ohne jeden Dunst zu sein. Fast überschärft wirken die Berge vor seiner Kulisse.
Die Überfahrt von Vangsnes erfolgt in zwei Sprüngen und kostet umgerechnet €32 (inkl. Wohnwagen): Erst geht es nach Hella, wo wir alle abfahren und um einen Kreisel fahren müssen, um in anderer Fahrtrichtung wieder auf die Fähre zu gelangen. Dann setzen wir, ordentlich neu positioniert, nach Dragsvik über.

The sky is completely free of haze. In front of it the mountains seem almost over-focussed.
The crossing from Vangsnes is in two stages and  costs about €32 incl. caravan. First to Hella, where we all drive off, around a roundabout and then onto the same ferry again to be facing the right way for Dragsvik. Expensive ferry, but very well organized. 

 

 

 

Die Schönheit und Vielfalt dieser Landschaft ist schwer zu erfassen, man fällt von einem Staunen ins andere. Das Entzücken wird nur dadurch etwas getrübt, dass es doch recht mühsam ist, die teilweise engen Uferstraßen der RV 13 um Teile des Sognefjords herum mit Gespann zu befahren.

The beauty and variety of the landscape is difficult to describe. One beautiful view follows another. The enthusiasm is damped a little by the effort of travelling with a caravan on the sometimes narrow shore road of the Sognefjord, the Rv13.

 

 

 

Nun sind wir schon fast am Ende dieses Arms des Sognefjords. Die abgeschliffenen Wände der Berge deuten auf die riesigen Gletscher hin, die sich während der letzten Eiszeit in die Flusstäler hineinfraßen und die sog. "Trogtäler" formten. Die enorme Tiefe der Fjorde (im Falle des Sognefjords 1308m), die die durchschnittliche Tiefe der Nordsee von 94m bei weitem übersteigt, wurde einerseits durch die mitgeschleppten Geröllmassen verursacht, andererseits aber auch durch die schwere, komprimierende Last der aufliegenden Eismassen. Vom Eise befreit, hebt sich Norwegen auch heute noch um jährlich einen Zentimeter an.

Now we are almost at the end of this arm of the Sognefjord. The steep and worn slopes of the mountains witness to the huge glaciers which bit into the riverbeds during the last ice age and formed the trough-like valleys. The enormous depth of the fjords, in the case of the Sognefjord up to 1308m, far exceeds the average depth of the North Sea, 94m. The massive weight of the glacial ice compressing the ground below on the one hand,  and the rocks and rubble bulldozed forward by the glaciers on the other, both played their formative role. Now relatively free of the weight of ice, Norway is rising at about 1cm per year.

 

 

 

Ein Wohnmobil der besonderen Art. In seine Kabine wurde ein großer gusseiserner Böllerofen installiert mit einem angemessenen Kaminrohr obendrauf.

An unusual mobile home with a large inbuilt wrought iron stove and matching chimney. All original accessories from the well-known German car-manufacturer?

 

 

 

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Nächstes Fjell, nächste Auffahrt, diesmal geht es das Gaularfjell hinauf.

The next serpentine climb leads up the Gaularfjell.

 

 

 

Ende der Fahrt? Der Fahrer eines entgegenkommenden Autos beruhigt uns: Ansonsten sei die Straße frei.

End of the road? We dont want to get into a dead-end with the caravan in tow, but are comforted by a driver coming the other way. Apart from this the road is clear.

 

 

 

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Da hätten wir aber auch was verpasst! Man wird fast etwas trunken von einem landschaftlichen Highlight nach dem anderen. Der Nystolvatnet ("Vatnet" bedeutet "Binnensee") ist teils vereist, teils voller Spiegelungen der ihn umgebenden Berge. Eine etwas verwirrende Ansicht.

This is what we would have missed. We are mesmerized by one magnificent scene after the other. The Nystolvatnet ("Vatnet" means "lake") is partly ice-covered and partly full of reflections of the surrounding mountains. Confusing but beautiful. 

 

 

 

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Am oberen Ende des Nystolvatnet steht eine Gruppe höchst urig wirkender Hütten.

At the upper end of the Nystolvatnet this group of picturesque huts stands on the shore of the frozen lake.

 

 

 

Die offenbar älteste der Hütten sitzt noch tief im Schnee.

What looks like the oldest of them still huddles down in the snow.

 

 

 

Die Straße fällt wieder, diesmal langsam, und als der Schnee die winterbraunen Uferwiesen freigibt, machen wir eine kleine Wanderung durch sumpfiges Gelände. Um uns suchen kleine Frösche Schutz im Gras, und kunstvoll geformte Birkenstämme prahlen damit, was sie so alles können, um den hiesigen Wetterkapriolen zu trotzen.

The road descends again, this time slowly, and we go for a walk along the marshy shore of a lake. The ground is free of snow but still brown from the winter. Small frogs find protection in the grass and an artfully formed silver birch demonstrates its power to survive the adverse weather conditions.

 

 

 

Wenn man genau hinschaut, sind die braunen Flächen alles andere als tot: Wir entdecken eingerollte Farnblätter, winzige Sumpfveilchen und wie blühende Weidenkätzchen erscheinende Grasblumen, die an kurzen Stängeln direkt aus dem Boden wachsen (links, noch unidentifiziert).

If you look carefully the brown ground is not at all dead. We see slowly unrolling ferns (m) and tiny Marsh Violets (r) and what look like little flowering willow catkins, but growing on short stems directly out of the earth ( not yet identified, l).  

 

 

 

An diesem reizvollen See, dem Holmevatn, finden wir einen geschützten Parkplatz und bleiben über Nacht. Das Rauschen, das uns einschläfert, entpuppt sich am nächsten Morgen als ein mächtiger Wasserfall, der in eigenartiger Krümmung dem See entgegenschießt.

We find a protected place to park near the charming lake, Holmevatn, and stay the night there. The pleasant sound of rushing water that we heard in the distance when going to sleep proves next morning to be a large waterfall which takes a sharp curve before emptying into the lake.

 

 

 

Der Holmevatn mit Wasserfall, braunen Sumpfwiesen und schneebedeckten Bergen in seiner ganzen ursprünglichen Pracht.

Holmevatn with the waterfall on the left, shores still brown from the winter, and the snow-covered mountains around it.

 

 

 

Nicht müde werden, der nächste Bilderbuchausblick kommt bestimmt. Hier, am Haukedalsvatnet, ist schon Frühling. Er kleidet sich gelb.

You dont have to wait long for the next beautiful view.  Here at the Haukedalsvatnet lake spring is further on and the meadows are sprinkled with yellow flowers.

 

 

 

Und hier blüht der Frühling weiß. Die Wölkchen versuchen, die Blumenwiese im Himmel zu spiegeln. Das Wasser ist wieder salzig, denn wir sind am Nordfjord (Innvikfjord).

And here the spring comes with white flowers and the clouds try to show a reflection of the meadows in the sky. This is sea-water again as we have now reached the Nordfjord (Innvikfjord).

 

 

 

Im Ort Stryn am Innvikfjord rammen wir fast einen dicken weißen Propheten, der vom nahen Meer und von der großen Tiefe des Fjordes so nah am Ufer kündigt.

Near Stryn on the Innvikfjord it looks as if we are in danger of colliding with this colossal white cruise ship, which demonstrates how deep the fjord is right next to the shore.

 

 

 

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Weiter entlang am Innvikfjord ziehen Wolken auf. Die weißen Bergspitzen lösen sich allmählich im Himmel auf.

Further on in the Innvikfjord the clouds gather and the white mountain tips dissolve slowly into the sky.

 

 

 

Unser Ziel, der Geirangerfjord, ist nahe, doch wir müssen noch eine weitere hohe Bergkette überwinden. Auf dem Berg Dalsnibba soll es eine spektakuläre Aussichtsplattform geben (Bild rechts) mit direktem Blick auf den Fjord. Das letzte Stück der steilen und mautpflichtigen Schotterstraße (€9) wollen wir unseren Wohnwagen nicht hinaufschleppen, folglich stellen wir ihn kurzerhand beim Berghotel Djupvasshytta (1030m)  ab (links).

At least we approach our target, the Geirangerfjord, but there is one more high mountain ridge to cross. On the Dalsnibba mountain there is supposed to be a spectacular viewing platform (r) with a direct view of the fjord. The last stretch is a steep toll road (€9), which we dont want to tow the caravan up, so we unhitch and trustfully leave it at 1030m parked in front of the Djupvasshytta mountain hotel (l).

 

 

 

Vom Dalsnibba (1495m) in Richtung Geirangerfjord geknipst.
So ganz entspricht der Ausblick nicht unseren Erwartungen, denn das Wetter hat sich deutlich verschlechtert. Doch es hätte noch schlimmer kommen können. Häufig steht man hier oben in den Wolken. Der Fjord liegt im tiefen Loch in der Bildmitte.

A panorama picture from Dalsnibba, (1495m), towards the deep trough of the Geirangerfjord with the surrounding mountains.
Unfortunately the view does not quite fulfil our hopes, as the weather has deteriorated. It could have been far worse, as it is often completely in the clouds up here.  

 

 

 

Als wir die Straße erblicken, die wir mit dem Wohnwagen hinab und wieder hinauf fahren müssten, um zum Geirangerfjord zu gelangen, begnügen wir uns mit der Ansicht von oben. 17 Kilometer Kurven und zu überwindende 1495 Höhenmeter lassen den Blick vom Dalsnibba aus als doch recht zufriedenstellend erscheinen.

We look down from the viewing point at the road with its 17 km of curves that we must drive down with the caravan to reach the Geirangerfjord and then afterwards back up again to continue our journey north. Not good weather for photography down there either. So we decide to be content with the view from here.

 

 

 

Mit dem 300-er Teleobjektiv sieht der Fjord gleich viel besser aus, auch wenn wir schon eindeutig beeindruckendere Fotos von ihm gesehen haben.
Seit 2005 teilt sich der Geirangerfjord mit dem Naeroyfjord den Titel Unesco-Weltnaturerbe.
Es steht außer Zweifel, dass eine Kreuzfahrt durch das Gewässer ein unvergleichliches Erlebnis sein muss, so viel sieht man auch von hier oben. An den abschüssigen Hängen um den Fjord stehen einzelne alte, heute meist verlassene Bauernhöfe, die manchmal nur über Leitern zu erreichen sind. Die Sonne bestrahlt diese steilen, aber geschützten Berghänge im Sommer fast 24 Stunden lang, so dass hier sogar Aprikosen reifen können.

With the 300mm telephoto lens the fjord does look rather better, although we have seen far more impressive pictures of it!
Since 2005 the Geirangerfjord and the Naeroyfjord share the honourable title of Unesco World Natural Heritage,  representing the Norwegian fjords.
A cruise along the fjord is doubtless an unforgettable experience, that at least can be seen from up here. On the steep slopes surrounding the fjord there are isolated old and mostly abandoned farmsteads, some only accessible via ladders. The sun shines almost 24 hours a day in summer on these protected but steep slopes, so much that apricots can ripen here.

 

 

 

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Wir holen unsere kleine Wohnung wieder ab und finden am See Breiddalsvatnet bald einen schönen Übernachtungsplatz, den wir uns mit einem weiteren deutschen Gespann teilen. Das Panoramabild wurde nicht lange vor Mitternacht aufgenommen.

We collect our small dwelling again and soon find a beautiful place to camp between the road and the frozen lake Breiddalsvatnet, sharing it with another German caravan. This panorama picture was taken not long before midnight.

 

 

 

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