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Frankreich
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 E & BJ Capper Nagold 2005

22.5-24.5.2005

Auf der Rückfahrt

On the way back

Avignon,

Pont du Gard & Dole

Pont du Gard & Dole

Anklicken zum Vergrößern / Click for larger picture. Avignon Panorama 5.2005

Nachdem wir das Fürstentum Andorra am Morgen verlassen haben, erreichen wir Avignon am frühen Abend. Ein paar Mal umkreisen wir auf der Ringstraße, die über dem ehemaligen Burggraben errichtet wurde, die antike Stadtmauer, bis wir die richtige Brücke zu unserem Campingplatz finden. Er liegt auf der Rhone-Insel Barthelasse.
Direkt vor seinem Eingang  bietet sich uns diese faszinierende Ansicht von den größten Highlights der alten Stadt: der alten Brücke, einem Teil der ummauerten Altstadt und dem hoch darüber thronenden stolzen Papstpalast. Das historische Zentrum von Avignon ist Weltkulturerbe der UNESCO.

Leaving  in the morning from Andorra, we reach Avignon in the early evening. We do a few rounds of the initially confusing traffic system until we find the right bridge to our camping site on the Rhone island Barthelasse.
Right in front of the entrance is this fascinating view of the great highlights of the old city: the old bridge, part of the walled old town and the proud Popes Palace enthroned above. The historic centre of Avignon is UNESCO World Cultural Heritage.  

 

 

 

Am nächsten Tag nähern wir uns der Brücke bei klarerem Licht.
Im 13. Jh. soll der Hirte Benezet den göttlichen Auftrag erhalten haben, an dieser Stelle eine Brücke zu erbauen. Dies geschah in nur 8-jähriger Bauzeit. Es wurden 22 Bögen benötigt, um die mächtige Rhone zu überspannen.
Da sie lange Zeit die einzige Rhone-Brücke zwischen Lyon und dem Mittelmeer blieb, konnte man mit den erhobenen Zöllen eine Menge Geld einnehmen.

Next day we walk along to look at the bridge in clearer light.
In the 13th century a shepherd named Benezet felt called by God to build a bridge on this spot. Only 8 years were needed for the building work. To bridge the mighty Rhone river a total of 22 arches were necessary of which only these 4 remain.
This was for a long time the only bridge over the Rhone between Lyon and the Mediterranean and  the bridge tolls were a substantial source of income.

 

 

 

Anklicken zum Vergrößern / Click for larger picture. Avignon Panorama 5.2005

Wir laufen noch ein wenig weiter am Inselufer entlang und betrachten die Brücke von hinten. Ca. 40 Jahre nach dem Bau wurde die Brücke in Folge einer erfolgreichen Belagerung der Stadt zerstört, nachher jedoch wiederaufgebaut. Über die Jahre musste sie mehrmals nach Überflutungen wiederhergestellt  werden. 1668 wurde sie so stark beschädigt, dass sich ein Wiederaufbau nicht mehr lohnte.
Zuvor hatte sich im Fluss eine Insel gebildet, nämlich  die Barthelasse-Insel. Als die Brücke bereits eine Ruine war, jedoch noch bis zu dieser Insel reichte, wurde unter einem Brückenbogen ein Café errichtet, in dem beliebte Tanzmusik gespielt wurde. Dort entstand jenes berühmte Lied "Sous le pont d'Avignon...", dessen "sous" (unter) im Lauf der Zeit zu "sur" (auf) abgeschliffen wurde.

Walking further along the island shore we see the bridge from its other side. About 40 years after completion it was destroyed after a successful siege of the town, but subsequently rebuilt. Then over the years it had to be periodically repaired or rebuilt after heavy flooding of the Rhone. In 1668 it was so severely damaged that it was not worth rebuilding.
Before this an island had formed in the river, the Barthelasse island. The ruined bridge then still reached across to the island and under one of the arches a cafe was built at which popular dance music was played. There the famous song originated "Sous le pont d'Avignon...". Sous" (under) changed in course of time to sur" (on) as in the song version known around the world today.  

 

 

 

Innerhalb der Stadtmauern finden sich viele schöne alte Häuser, gepflasterte Plätze und zahlreiche Restaurants.

Within the town walls are fine old houses, paved squares and numerous restaurants.

 

 

 

Äußerst einladende Tische auf einem Platz zu Füßen der Galerie Ducastel.

Inviting tables near the Galerie Ducastel.

 

 

 

Anklicken zum Vergrößern / Click for larger picture. Avignon Panorama 5.2005

Von einem Stück begehbarer Stadtmauer, die unterhalb der schönen felsigen Gärten bei Rocher de Doms steht, blicken wir auf Rhone und Barthelasse-Insel.
Natürlich kommt es auch heute noch zu Überflutungen, wenn auch durch Staudämme etwas gemildert, doch auf unserem Campingplatz unter den Bäumen stehen an jeder Ecke Evakuierungspläne und Lautsprecher. Am strengsten wird verboten, sich bei einer plötzlich einsetzenden Flut von den markierten Sammelstellen aus nochmals zu Auto und Wohnwagen zu begeben. Papiere mitnehmen und sonst alles zurücklassen - irgendwie angesichts der zerstörten Brücke kein beruhigender Gedanke.

We look across the Rhone from the top of the town wall near the  Rocher de Dom garden to the Barthelasse island.
Naturally there is still sometimes flooding. Although reservoirs have reduced the risk of this, in our low-lying camping site under the trees there are evacuation plans and loudspeakers at every corner. In case of flooding you are strictly forbidden to go back to car or caravan - maybe take your papers but leave everything else.
A warning to be taken seriously if even a stone bridge can be destroyed!

 

 

 

Hübsche Keramiktassen vor einem der vielen Souvenirläden

Pretty ceramics on sale outside one of the many  souvenir shops.

 

 

 

 

 

Der Palais de la Monnaie wurde ursprünglich zu Ehren von Paulus V. erbaut. Die Fassadengestaltung wurde seinem Wappen gewidmet. Es ist eines der schönsten Beispiele des italienischen Barocks in ganz Frankreich. Das Gebäude steht dem Papstpalast direkt gegenüber.

The Palais de la Monnaie, directly opposite the Papal Palace, was originally built in honour of Pope Paul V and the facade bears his coat of arms. It is one of the most beautiful examples of Italian Baroque in the whole of France.

 

 

 

Doch kommen wir zu der Zeit, da Avignon am bedeutendsten war. Aufgrund von rivalisierenden Mächten in Rom flüchtete Papst Clemens V. nach Avignon, wo der heilige Stuhl von 1309 bis 1377 verblieb. Unter seinen Nachfolgern wurde die einstmals schlichte Festung zu einem Palast ausgebaut. Das Bild rechts zeigt das Wappen des eifrigen Bauherrn Clemens VI.

Now we approach the era in which Avignon was at the peak of its importance. Pope Clement V fled from a rival faction in Rome to Avignon, which became the home of the Holy See from 1309 to 1377. Under his successors the originally unostentatious fortress was extended to become a palace. The picture on the right shows the arms of Pope Clement VI above the main portal. During his rule a major extension of the palace was carried out.

 

 

 

An den erneuerten Palast von Papst Clemens VI. baute Benedikt XII. den "Neuen Palast", so dass die gesamte Anlage zehn Türme und zwei große Innenhöfe besitzt. Im Sommer findet darin ein Teil der berühmten Kultur-Festspiele von Avignon statt.

To Clement VIs palace the New Palace was added under Benedict XII.  The total construction has ten towers and two large courtyards which are used in summer for Avignons  well-known Cultural Festival.

 

 

 

 

 

An einer Mauer des Palasts hängt eine Skulptur der heiligen Katharina von Sienna, die im 14. Jh. den Dominikanerinnen beitrat, da dieser Orden es ihr ermöglichte, außerhalb von Klostermauern in der Krankenpflege und Sozialarbeit tätig zu sein. Fast gegen ihren Willen wurde die ungebildete Frau zur Beraterin von Adligen und Päpsten, so auch von Papst Gregor XI. in Avignon.

This elegant sculpture of the ascetic St. Catherine of Sienna hangs on one of the palace walls. She joined the Dominican Order in the 14th century which  enabled her actively to nurse and perform social work outside the convent walls. Almost against her will she became adviser of Nobles and Popes, among them Pope Gregory XI in Avignon. 

 

 

 

 

 

Anklicken zum Vergrößern / Click for larger picture. Avignon Palast der Päpste/Popes' Palace Panorama 5.2005

Das prächtige Domizil der Päpste vom Palastplatz aus gesehen. Der ältere Teil besteht aus der vorderen Front mit dem Hauptportal, der neuere Teil befindet sich links im Bild etwas nach hinten gerückt, er ist eigentlich wesentlich größer als der alte.
Die Päpste führten in ihm ein verschwenderisches Leben. Heute ist im Innern von dem alten Prunk nichts mehr zu sehen. Nachdem Avignon 450 Jahre lang der katholischen Kirche gehört hatte, fiel es nach der französischen Revolution 1791 an Frankreich zurück und wurde völlig seiner Kunstschätze beraubt, ja die Religion wurde 10 Jahre lang ganz verboten, alle Glaubenssymbole wurden entfernt.
Zeitweilig diente der Palast als Kaserne. Was man heute sieht, ist schwer restauriert oder teilweise auch ganz wieder aufgebaut worden.

The imposing Papal Palace seen from the Palace Square. The older part forms the front with the main portal. The significantly larger newer part is on the left and is set back from the front.
The Popes lived a sumptuous life here. Nowadays there is little of the old splendour inside. After belonging to the Catholic Church for 450 years Avignon was taken over by the state after the French Revolution in 1791 and all its treasures were seized. Religion was banned altogether for 10 years and all religious symbols were removed.
For a time the palace was used as a military barracks. What is there today has been the subject of major restoration or in some cases rebuilding. 

 

 

 

Eine enger Durchgang hinter dem Papstpalast und eine hübsch bemalte Häuserfront

A narrow passage behind the Papal Palace (left) and modern Tromps d oeil in the windows livens up a classically-styled house (right).

 

 

 

Anklicken zum Vergrößern / Click for larger picture. Avignon Panorama 5.2005

Das gesellschaftliche Herz der Stadt schlägt auf dem Place de l'Horloge. Cafés, das um 1900 gebaute Karussell, der gotische Rathausturm und das Theater bestimmen das Bild des Platzes.

The throbbing social heart of the city is the Place de l'Horloge. Cafes, a carrousel dating back to 1900, the gothic town hall and the theatre dominate the scene.

 

 

 

Originelle Wasserspeier an einer alten Kirche

Very striking gargoyles decorate this old church near the centre.

 

 

 

Die knapp 5km lange Stadtmauer ist noch fast vollständig erhalten. Sie wurde zur Zeit der Päpste errichtet, um die Stadt vor vorbeiziehenden räuberischen Banden zu schützen. Vor ihren Toren gibt es viele Parkplätze, so dass man die Stadt gut zu Fuß erkunden kann. Aus der Bildmitte grüßt uns die vergoldete Marienstatue vom Dach der Kathedrale herab.

The 5km long town wall is almost complete. It was built at the time of the Popes to protect the town from bands of robbers. At the gates there are plenty of parking places so that the town inside can be explored on foot. In the centre of the picture is the gilt statue of Mary high up above the cathedral.

 

 

 

Großes Interesse an den Enten, wenn auch aus unterschiedlicher Motivation, zeigen Hund und Herrchen.

Both dog and owners show great interest in the ducks - probably for different reasons.

 

 

 

Es ist nur ein Katzensprung von Avignon zu einem weiteren Weltkulturerbe, dem Pont du Gard. Deshalb beschließen wir am frühen Abend, diesem einen kurzen Besuch abzustatten.
Es ist allerdings nicht so einfach dranzukommen, überall sind Absperrungen und jetzt nicht mehr zugängliche kostenpflichtige Parkplätze. Wie in Avignon, so verstehen es die Franzosen auch hier, Touristen für ihr Interesse teuer bezahlen zu lassen. John konnte die Strassenabsperrungen umgehen und die letzten Sonnenstrahlen auf diesem imposanten Aquädukt genießen.

It is not very far from Avignon to yet another UNESCO World Culture location - the Pont du Gard, so we decide in the early evening to try to visit it.
But it is not so easy to get at. There are road barriers and (just for a short evening look) an excessively expensive car-park. As in Avignon, the French make tourists pay heavily for their attractions. (Maybe we are spoilt after Spain and Portugal.)
Nevertheless there is nothing stopping me as a pedestrian going in free, so I walk in briskly to get the last few sun rays on this imposing aqueduct, while Elli waits outside in the car.

 

 

 

Anklicken zum Vergrößern / Click for larger picture. Pont du Gard Panorama 5.2005

Die Brücke über den Fluß Gardon war Teil des 50km langen Aquädukts nach Nimes. Drei übereinander gestapelte Bogenreihen ( die unterste Reihe ist hier nicht sichtbar) benötigte es, um die tiefe Schlucht zu überqueren. Die Brücke wurde von den Römern im 1.Jh. v. Chr. erbaut und ist technisch und ästhetisch ein Meisterwerk.

The bridge over the River Gardon was part of a 50km long aqueduct to bring spring water to Nimes. Three rows of arches above each-other - the lower row is visible in the picture with the cyclists above - are necessary to cross the deep river valley. The bridge was built in the 1st century BC and is a technical and aesthetic masterpiece.     

 

 

 

Anklicken zum Vergrößern / Click for larger picture. Pont du Gard Panorama 5.2005

Hier kann man erkennen, wie schön sich die Brücke in die wildromantische Landschaft der Gardon-Schlucht einfügt.

Here you can see how the bridge/aqueduct fits into the wild and romantic countryside of the Gardon valley.

 

 

 

Als wir zum Campingplatz zurückkommen, hat Avignon sein Gesicht verändert. Wie eine Perlenkette im Mondlicht glitzern die angestrahlten historischen Kostbarkeiten. Mit dieser Ansicht verlassen wir die beeindruckende Stadt.

When we get back to the camping site Avignon has taken on a magical appearance lit up by rows of pearly street and floodlights.
With this last view we leave this impressive town.

 

 

 

Es wird Zeit nach Hause zu kommen. Einmal müssen wir noch unterwegs übernachten, im idyllisch gelegenen Ort Dole, der auch mit ruinösen Brückenbögen aufwarten kann, um die aber niemand ein großes Aufsehen zu machen scheint.

It is time to get home. We have to spend one more night on the way and stop at the same camping site in Dole as on the way out. There are pretty views of the River Doubs - here with the remains of an old bridge.

 

 

 

Bei unserem kleinen Stadtbummel schlendern wir entlang des Flüsschens Le Doubs. Das historische Zentrum erhebt sich links im Bild.

We take a short walk along the river and into the old historic centre on the left of this picture.

 

 

 

Dole bietet viele interessante und reizvolle Motive.

Dole offers interesting water views ...

 

 

 

Und es ist stolze Geburtsstadt des genialen Forschers Louis Pasteur, dem wir alle unendlich viel zu verdanken haben. Er entdeckte die Wirkungsweisen von Mikroorganismen bei Gärungsprozessen und kam auf die Idee des nach ihm benannten Pasteurisierens, des Erhitzens von Flüssigkeiten, um sie keimfrei zu machen. Ebenso entwickelte er die Immunisierung und fand so die Schutzimpfung gegen Tollwut.
Sein altes Geburtshaus liegt in der Gerbergasse, wo ihn die stinkenden Beizarbeiten an Tierfellen sicherlich zu weiteren Forschungen angeregt haben dürften.

... and is justifiably proud as the birthplace of its famous son Louis Pasteur, for whom we all have good reason to be thankful. He discovered germs as the causes of diseases, developed the first inoculation, had the idea of heating liquids to sterilize them - now called pasteurization - and other things as well.
His parents house is in the tanners street where the stinking processes of curing skins probably gave him a good start into his chemist career.

 

 

 

Mit diesem Bild vom idyllischen Doubs-Ufer endet unser Bericht. Am nächsten Tag erreichen wir in guter Verfassung Nagold.

Wenn wir nun ein kurzes Fazit ziehen sollen, ob unser Vorhaben, Iberia auf der Spur der Welterbestätten kennen zu lernen, erfolgreich war, so hoffen wir, dass die einzelnen Kapitel für sich sprechen.
Wir haben so viele unendlich interessante und schöne Dinge gesehen (und zwar nicht nur Welterbestätten), die wir jetzt, nach Verfassen des Reiseberichts, ein wenig besser einordnen können. Dies ist der große Nutzen des Berichtschreibens für uns selbst.
Es würde uns freuen, wenn die Bilder und Texte den einen oder anderen Leser erfreuen und vielleicht zum Reisen, Schreiben oder Knipsen ermuntern könnten - oder einfach zum Weiterlesen!

With this picture of the idyllic River Doubs at Dole we close our report. On the next day we arrive back at Nagold in good order after a wonderful trip.

We try to summarize briefly. Our intention was to use the UNESCO list of Cultural Heritage locations as a red thread to guide us on our first trip around the Iberian peninsular. We hope that the individual chapters demonstrate the success of that - at least for us!
We saw so many interesting and beautiful things - certainly not just Cultural Heritage - and producing this report, which has taken both of us several months, has helped us to understand and appreciate better what we have seen.
We would be pleased if readers have enjoyed some of the pictures and text and hope they encourage some to travel, or write or take photos and some just to go on reading!

 

 

 

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