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Copyright
E & BJ Capper
Nagold
2004-20

Einleitung
 

Introduction
 

Warum Irland? Dies ist kein Land, das so leicht (und günstig) mit dem Auto zu erreichen wäre. Aber da wir bereits aus familiären Gründen in England sind, beschließen wir, eine weitere Überfahrt dran zu hängen und uns einen gemeinsamen Wunsch zu erfüllen. Weder John als geborener Brite, noch weniger ich als Schwäbin haben Irland je besucht, aber viel davon gehört und noch mehr davon - auf Bildern - gesehen. Schöne Bilder, die von uns bestätigt oder widerlegt werden möchten. Und da ist noch ein weiterer Grund: Viele Vorfahren Johns stammen aus Irland, haben diese Insel im letzten oder vorletzten Jahrhundert jedoch verlassen. Vielleicht gelingt es uns, ihre Spuren ein wenig zu verfolgen und nachzuempfinden, was sie zu diesem Exodus veranlasst hat.

So kommt es, dass wir an einem recht stürmischen herbstlichen Tag vom walisischen Holyhead nach Dublin übersetzen. Johns Stammbaum-Hobby haben wir es zu verdanken, dass Kontakte zu entfernteren Verwandten in Dublin zustande kamen. Als diese hören, dass wir Irland besuchen wollen, laden sie uns herzlich zu sich ein und lassen es sich nicht nehmen, uns Land und Kultur nach Kräften näher zu bringen. Nochmals vielen Dank für die Gastfreundschaft von dieser Stelle aus!

Why Ireland? Not an island that is easy or cheap to reach by car. But as we are in Britain for family reasons  anyway we decide to make the additional crossing and so to do something we have both wanted for some time. Neither I as native Briton nor Elli as Swabian has ever visited Ireland, although we have heard a lot about it and have of course seen plenty of lovely pictures. Now we want to see for ourselves.
 There is also a further reason: quire a few of my ancestors come from Ireland, but left either in the last century or the one before. Perhaps we will manage to find signs of these ancient roots.

That is why we leave Holyhead in Wales on a rather stormy autumn day to cross on the ferry to Dublin. Due to my interest in our family tree we have contact with distant relatives in Dublin. When they hear that we plan to visit Ireland they immediately invite us  to stay with them and are pleased to give us a start in seeing land and culture.
Once again, many thanks from here for the kind hospitality!   

1. Dublin

Unser Gastgeber widmet uns einen freien Tag, um mit uns zusammen Dublin zu erkunden. Die Stadt vibriert vor Lebendigkeit und Geschäftigkeit. Im Anschluss an die farbenfrohe Flusspromenade erheben sich die neuen Glaspaläste der seit kurzem boomenden irischen Wirtschaft. Voller Stolz erzählt uns unser Gastgeber, David McCabe, dass sie alle während der letzten Jahre entstanden sind, nachdem die Regierung neben weiteren tiefgreifenden Reformen die Firmensteuern auf 11% herabgesetzt hatte. Wir erleben eine Stadt, die an die positive Wirkung einschneidender Veränderungen glaubt und voller Stolz gute Ergebnisse präsentiert.

Our host dedicates a whole day to showing us around Dublin. The town vibrates with energy and busyness. Adjacent to the colourful river promenade are the new glass palaces of the booming Irish business world. Our host, David McCabe, tells us proudly about the rapid development in recent years after the government among other significant reforms reduced the company taxes to 11%. We experience a city that believes in the positive effects of decisive changes and is proud to show the results.

 

Doch auch die Vergangenheit ist allgegenwärtig und höchst aktuell.

But the past is everywhere and influences present attitudes.

Hier das Dubliner Schloss, fast 750 Jahre Sitz und Symbol englischer Herrschaft. Ressentiments gegen Engländer werden schnell spürbar. So sollen die Helden des (aus irischer Sicht blutig gescheiterten) Unabhängigkeitskrieges von 1916 exhumiert und mit einem offiziellen Begräbnis gewürdigt werden.
John, der sich der Einfachheit halber in Deutschland oft als Engländer bezeichnet, lernt schnell, sich präziser als Waliser zu bezeichnen - diese litten ja ebenfalls unter englischer Herrschaft.

Here is the Dublin Castle, for almost 750 years seat and symbol of English rule. We quickly notice the predominant anti-English feeling. A current event while we are there is that the heroes of the (from the Irish viewpoint bloodily suppressed ) Easter Uprising of 1916 are to be exhumed and given an official burial. 
In Germany I have become used to being referred to as English, (many German dont know the difference), but quickly learn that the correct and  more precise term Welsh is beneficial here, as Wales also suffered (suffers?) under English rule.

Erstaunlicher Weise schlagen mir als Deutscher viele Sympathien entgegen - ein ehemaliger Feind eines Feindes wird wohl schnell zum Freund.

Diese Antipathie der Iren mag auch mit dazu beigetragen haben, dass sie begeisterte Europäer sind und ein Euro-Beitrittsland der ersten Stunde. Im ganzen Land verteilt begegnen uns große Schilder, die auf Unterstützungsprojekte, finanziert durch die EU-Kassen, hinweisen.

Elli is surprised by the goodwill shown to her as a German - the (former) enemies of enemies are friends.

This Irish antipathy may also have contributed to the fact that they are enthusiastic Europeans and from the start a Euro country. Scattered around the whole country we saw the signs informing about about projects sponsored by  the European community.

 

 

 

 

 

Dieser wunderschöne Tisch mit feinsten Intarsien im Schlossinnern hütet eine traurige Geschichte.

This beautifully inlaid table in the Castle tells a sad story.

Ein gefangengehaltener Tischler stellte ihn in jahrelanger Arbeit her - er sollte als sein Gnadengesuch Königin Viktoria geschenkt werden.
Diese wies ihn wegen Unzüchtigkeit zurück: Die Beine der kleinen eingelegten Ballerina waren unverhüllt - shocking!
Dieses Zeitalter war so prüde, dass selbst Stuhlbeine mit Tüchern verhängt werden mussten. Auf dem unteren Bild ist das Bein des Anstoßes in seiner ganzen Schande zu sehen.

An imprisoned cabinet maker made it in years of work to be given to Queen Victoria as a clemency plea.
She rejected the gift, shocked by its immorality - the ballerinas legs are uncovered!

The prudishness of Victorian times demanded that even chair legs had to be covered up.  
The lower pictures shows this  iniquity source of offence.

 

 

 

 

 

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